Ganz herzlich bedanken wir uns für jede materielle und finanzielle Unterstützung, die wir in den letzten Monaten erhalten haben. Nur dadurch konnten wir nach zweijähriger Vorbereitung die Erholungsreise für 11 Kinder aus Weißrussland realisieren.
Am Sonntag, den 19. Oktober erreichte uns mittags die telefonische Nachricht, dass der Bus in Kürze Leipzig erreicht. Um 13:00 Uhr war es endlich soweit, die Gasteltern nahmen „ihre“ Kinder und den Betreuer Alexander Leonov am Völkerschlachtdenkmal in Empfang. Noch am gleichen Tag wurde nach einer kleinen Erholungs-pause von der 22 stündigen Busfahrt ein Stück von Leipzig erkundet.
Von Montag bis Freitag besuchten die Kinder und ihr Betreuer gemeinsam mit deutschen Kindern den Hort der Franz-Mehring-Grundschule. Die Erzieher freuten sich sehr auf die weißrussischen Gäste und waren in jeder Beziehung hervorragend vorbereitet. Sie gestalteten ein abwechslungsreiches Programm, das bei den Kindern sehr großen Anklang fand. Am Freitag feierten deutsche und weißrussische Kinder mit den Erziehern und Gasteltern ein tolles Abschlussfest. Dabei gab es sogar selbstgebackenen Kuchen. Nach der Polonaise durch das Haus war es Zeit tschüss – пока zu sagen. – Im Namen der Kinder danken wir nochmals für die erlebnisreichen Stunden im Schulhort! Auch die Gasteltern waren sehr dankbar, dass sie die Kinder während der unumgänglichen Arbeitsstunden sehr gut betreut wussten.
In der ersten Woche gab es für die Kinder Termine bei verschiedenen Zahnärzten, die uns mit ehrenamtlichen Zahnbehandlungen unterstützen. Die kleinen Patienten waren sehr tapfer und haben die teilweise sehr umfangreichen Zahnbehandlungen gut überstanden. So wurde Karies beseitigt und Wurzelbehandlungen durchgeführt. Ein ganz besonderes Dankeschön den Zahnärzten für die Geduld und die Zeit, die sie den Kindern geschenkt haben!
Das erste Mal im Leben besuchten die Kinder während ihres Aufenthaltes gleich zweimal ein Freizeitbad und hatten dort natürlich unheimlich viel Spaß. Weitere Höhepunkte waren der Besuch des Indoorspielplatzes „Arche Noah“ in Halle, den der Jugend- und Alten-hilfeverein Paunsdorf ermöglichte, und ein Motorradausflug mit dem Club „Kuhle Wampe“. Allen Beteiligten danken wir für diese erlebnisreichen und unvergesslich schönen Stunden!
In den Familien wurden die Kinder nicht nur mit ihrem Lieblingsessen verwöhnt und am Abend fielen bei den lustigen Gesellschaftsspielen die Sprachbarrieren. Die Familien unternahmen am Wochenende Ausflüge u.a. in den Zoo, auf das Völkerschlachtdenkmal, zu den Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum oder sogar in die Sächsische Schweiz. Die Wörterbücher waren immer dabei und auch „Hände und Füße“ halfen beim gegenseitigen Verstehen. All das trug dazu bei, dass ganz schnell sehr herzliche Beziehungen entstanden.
Von Sonntagabend bis zur Abreise am Donnerstag verbrachten die Kinder gemeinsam schöne Tage im Ferienlager der Kindervereinigung Leipzig e.V.. Auf dem Programm standen unter anderem Ausflüge in die Natur und zur Sommerrodelbahn. Wir danken für das kostengünstige Quartier und die ausgezeichnete Verpflegung!
Am Morgen des 29. Oktober kamen alle Gasteltern, die es zeitlich ermöglichen konnten, zum Abschied nach Frohburg. Sie verstauten die Verpflegung für die lange Reise, Kissen und Decken und natürlich auch die Geschenke für die Kinder im Bus. Dann war es auch schon Zeit Abschied zu nehmen und nicht nur bei einigen Kindern standen dabei Tränen in den Augen.
Sichtlich bewegt verabschiedete sich der Lehrer Alexander Leonov von uns allen und dankte nochmals mit den Worten: “Ihr habt so viel Gutes für die Kinder getan, es war wunderschön“.
Schon jetzt freuen wir uns auf ein Wiedersehen!
Gesundheit
Die Kinder kommen aus der Region Jelsk in Weißrussland. Die Dörfer sind 60 bis 90 km von dem ehemaligen Reaktor Tschernobyl entfernt. Das Gebiet ist selbstverständlich noch heute von der Strahlung betroffen. Alexander Leonov ist ein sehr engagierter Lehrer und führt seit vielen Jahren mit Unterstützung des Institutes Belrad in Minsk in seiner Freizeit Statistiken über die Verstrahlung von Lebensmitteln. Außerdem werden die Verstrahlungswerte von Kindern dokumentiert. Viele der Gastkinder sind durch erhöhte Cäsiumwerte betroffen. Die Verstrahlung von Lebensmitteln und Menschen beträgt heute noch das Zehnfache der zulässigen europäischen Grenzwerte. Alle Kinder der Reisegruppe wurden deshalb von Herrn Leonov nach Ihrem Gesundheitszustand ausgewählt.
Abschließend unsere Bitte: Sprechen Sie über unseren Verein und werben Sie für diesen guten Zweck. Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass Sie uns weiterhin unterstützen können.
Im Namen der Kinder nochmals herzlichen Dank!
Swen Kuthe
Vorsitzender Reisekinder e.V.