Wer einmal beim internationalen Seniorentanzkongress dabei war, wird die besondere Atmosphäre nachempfinden können. Seniorentanz an sich verbindet. Beim internationalen Treffen in Österreich kam die geballte Freude aus unterschiedlichen Ländern hinzu und es entstand von Anfang an eine positive Erwartungshaltung bezogen auf die neuen Tänze, das Wiedersehen langjähriger Bekannter und das Kennenlernen neuer Tanzinteressierter. Es gab viel Applaus, viel Lachen und viel Helfen unter den Teilnehmenden. Z.B. freuten wir uns als die Brasilianerinnen bei ihren seniorengerechten Tänzen den heißerwarteten Sambaschritt zeigten, schmunzelten wir bei der Aussage: „Wir haben jetzt auf Deutsch getanzt. Nun tanzen wir alles auf Englisch.“ oder zeigten mit Händen und Füßen die Schritte bzw. Richtungen für Mitmachende ohne Englisch- und Deutschkenntnisse. Wir tanzten alle, egal aus welchem Land und mit welcher Tanzerfahrung gemeinsam und das ist wunderbar.
Neben dem hervorragend organisierten Programm, einschließlich Ausflüge und Abendprogramme, fanden in der wenigen Freizeit auch spontan verabredete Begegnungen statt. So trafen wir Deutschen uns am zweiten Abend bei milden Temperaturen auf einem freien Platz zwischen den Ferienhäusern. Es wurden Tische und Stühle aus den Quartieren geholt, Wein und Knabbereien organisiert. Sogar Kerzen standen auf den Tisch. Mit Gitarrenbegleitung konnten wir somit neben tollen Gesprächen bei sternenklarem Himmel singen. Manchmal muss man nach Österreich fahren, um die deutschen Kolleginnen zu treffen. Am vorletzten Abend verabredeten sich Interessierte in einem Seminarraum zum, wie sollte es anders sein, Tanzen. Mir stand nicht mehr der Sinn danach, denn meine Füße und mein Kopf hatten genug. Aber die Gelegenheit wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Francis Feybli sammelt in Ländern vor Ort Musiken und hat somit einen großen Schatz. Mit Leichtigkeit leitete er uns durch den Abend und animierte darüber hinaus z.B. die Brasilianerinnen uns weitere Tänze zu lehren. Die Holländerinnen kamen später zu Höchstleistungen mit wunderbaren israelischen Tänzen. Berührend fand ich die Tänze aus Kroatien. Sie sind mit den ungarischen Tänzern in diesem Jahr das erste Mal als Gäste dabei. Wir tanzten sehr leicht nachvollziehbare Schrittfolgen. Das Besondere war für mich in diesem Moment das ursprüngliche, volkstümliche tanzen. Mit kleinen Geschenken ging der Abend nach über zwei Stunden sehr erfüllt zu Ende.
Als Seniorentanzleiterin bin ich stolz darauf mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten und sie als Gruppe in das Ziel zu führen. Auf dem ISDC 2016 in Österreich hatte ich dafür sehr gute Begegnungen mit Menschen, die ihre Freude am Tanzen weitergaben, die mir interessante Erfahrungen zu berichten hatten und dabei wertvolle Tipps zu verschiedenen Tänze gaben. Meine Gruppen dürfen sich auf wunderbare Berichte und tolle Tänze freuen. Vielen Dank an Gabriele Wießner und ihrem Team für diesen wunderbar gestalteten Kongress.
Silke Trzinka