Vom 01.10. bis 08.10. 2014 haben wir (Petra Friedrich, Volker Gerstenberger und Swen Kuthe) uns, auf eigene Kosten, auf die Reise nach Weißrussland begeben. Mit vollgepackten Taschen und maximal möglichem Gewicht von 50kg pro Person haben wir den Bus bestiegen und die zweitägige Hinreise angetreten. Nach insgesamt 26 Stunden Busfahrt, mit zum Glück problemlosen Grenzübertritt, erreichten wir Saschirje und wurden herzlich begrüßt. Unsere Gastfamilien betreuten uns mit viel Liebe und versorgten uns mit reichlich Essen. Jeder von uns hat gefühlt 3 Kg zugenommen.
Während des 4 tägigen Aufenthalts in Saschirje haben wir Einrichtungen im Dorf und umliegende Ortschaften besucht. An allen Orten wurden wir herzlich empfangen. So besuchten wir den Kindergarten, die Schule und das Kulturhaus. Die Kinder des Kindergartens hatten ein kleines Programm einstudiert und bekamen von uns als Dankeschön kleine Geschenke. Als offizielles Präsent übergaben wir einen großen Geschenkbeutel mit Zahnputzsets, kleinen Spielzeugen und Süßwaren. Dem Tanz-ensemble des Kulturhauses schenkten wir für jedes Kostüm einen Kleidersack und für das Tanzen 40 rote Tücher.
An den Abenden waren wir bis spät in die Nacht unterwegs und verteilten die vielen Sachspenden (Kleidung, Schuhe, Stricksachen), Schulsachen (Taschenrechner, Stifte, Papier) und Süßigkeiten an die uns bekannten Kinder.
Die Familien waren sehr dankbar und luden uns immer wieder zum Essen ein oder gaben uns Geschenke mit. Wir haben die Wohnungen der Kinder gesehen und einen kleinen Einblick in das tägliche Leben bekommen. Wir helfen mit unserem Verein wirklich bedürftigen Familien! Nach manchem Besuch waren wir den Tränen nahe. Einerseits über das Gesehene und andererseits die Herzlichkeit mit der wir empfangen wurden.
Auch die Krise in der Ukraine wirkt bis Saschirje und wir trafen auf Flüchtlingsfamilien aus den Kriegsgebieten, die in verlassenen Häusern eine Notunterkunft bekommen haben. Dort gibt es oft keinen Strom und fließendes Wasser.
Saschirje ist ein Dorf mit ca. 1000 Einwohnern. Die Menschen arbeiten meist in der Milchproduktion. Dort sahen wir erstaunt neue Ställe und Melkanlagen aus niederländischer Produktion. Dennoch leben viele Familien am Existenzminimum. Die meisten Väter fahren für mehrere Wochen nach Moskau zum Arbeiten, um den Lebensunterhalt zu sichern. Viele Familien versorgen sich zusätzlich mit eigenem Gemüseanbau und Tierhaltung. So konnten wir z.B. sehen wie zwischen den Mietshäusern ein Schwein geschlachtet wird. An den meisten Häusern nagt die Zeit und das Leitungswasser kann man nicht trinken. Am Waldrand stehen immer noch die Warnschilder zur Radioaktivität, aber in der Region wird darüber nicht gesprochen. So verzehren die Leute Pilze und Früchte völlig unkontrolliert.
Für uns war es eine erfolgreiche Reise. Wir haben gesehen, dass unsere Hilfe richtig ist und konnten neue Kontakte vor Ort knüpfen. Wir danken allen Spendern für Geld, Medikamente, Jacken, Schuhe, Stricksachen, Zahnputzsets, gehäkelte Plüschtiere u.v.m., die unsere Hilfe möglich machen.
Swen Kuthe